Dienstag, 15. Februar 2011

Umzug nach Travelpod

15.02.11

Endlich ist es soweit, ich bin extra fuer euch noch einen zusaetzlichen Tag in Bariloche geblieben und durfte zahlreiche Stunden an Frantz Laptop sitzen, um meinen neuen Blog MIT BILDERN!!! einzurichten.

Habt Spass, schaut euch alles ganz in Ruhe an und erlebt meine Reise hautnah mit.

Morgen geht es fuer mich solo nach San Martin de los Andes weiter.

bis dahin, an alle einen ganz lieben Gruss!

eure SWINDE

==> http://www.travelpod.com/travel-blog/swinde_radreise/1/tpod.html

Swinde_radreise's Great Adventure

Montag, 14. Februar 2011

Bariloche

14.02.11

Cochrane - Puerto Bertrand - Puerto Rio Tranquilo - Villa Cerro Castillo - Coyhaique - Villa Manihuales - Villa Amengual - Puyuhuapi - Villa Santa Lucia - Futaleufú - Trevelin - Parque National Los Alerces - Cholila - El Bolsón - San Carlos de Bariloche

Von Cochrane startete ich erst gegen 15:00 Uhr, viel zu spaet, fuer die zu bewaeltigenden 48km nach Puerto Bertrand, wie sich spaeter herausstellen sollte. Nach den ersten 10km traf ich auf gleich zwei Reisepaerchen, die ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs waren. Die einen aus Irland, gestartet vor 1 1/2 Jahren in Mexiko und die anderen aus Japan, seit 2 Jahren auf Welttour. Entsprechend viel gab es zu erzaehlen, ich gewann wertvolle Informationen und verlor zugleich enorm viel Zeit. Die Etappe war aeussert anstrengend und anspruchsvoll, immer wieder traf ich auf gemeine Anstiege und der mieserable Strassenzustand liess mich fast verzweifeln, die Kilometer schlichen langsam dahin.
Irgendwann um 21:30 Uhr herum, erreichte ich fix und fertig Puerto Bertrand und konnte mein Zelt mit dem letzten Tageslicht gerade eben noch so auf der Wiese des Turistenbueros gratis aufschlagen.
Am naechsten Morgen startete ich, nachdem ich mir frisches Brot und Kaese gekauft hatte, zum 70km entfernten Puerto Rio Tranquilo. Dort angekommen traf ich auf zwei deutsche Motorradfahrer, die gerade dabei waren eine Bootstour fuer den kommenden Morgen zum "Catedal de Mármol" zu buchen, woraufhin ich mich sogleich anschloss. Zu dritt ging es demnach andern Morgens an Board eines kleinen Holzbootes. Die Fahrt zu den Marmorhoehlen war beeindruckend, die Sonne strahlte in sie hinein und es war einfach gigantisch welch bizarre Felsstrukturen mit der Zeit allein durch die Wasserkaft entstanden waren.
Gegen Mittag machte ich mich wieder auf den Weg, um noch die Haelfte der Strecke bis nach Coyhaique zuruecklegen zu koennen. Knappe 50km schaffte ich, danach war Schluss!
Im niedrigsten Gang erklomm ich gerade eine gemeine Steigung, trat feste in die Pedale, bis es auf einmal laut krachte. Nichts ging mehr weiter und als ich abstieg, um mir den Schaden anzusehen, musste ich voller Entsetzten feststellen, dass ausgerechnet eines meiner Kettenglieder verbogen war. Ich konnte nichts tun, ein solches Ersatzteil hatte ich leider nicht dabei, warum auch immer?! Um ein Auto zu stoppen befand ich mich an einer gefaehrlichen Stelle, es ging steil bergauf und zusaetzlich noch um eine Kurve herum.
Demnach schob ich zunaechst ein wenig und setzte mich fuer die anschliessende Abfahrt wieder auf den Sattel. Ein schwerer Fehler, wie sich sofort herausstellen liess. Die defekte Kette verfing sich zwischen Rahmen und Reifen und riss mit einem lauten Krachen endgueltig entzwei. Dann erlebte ich jedoch Glueck im Unglueck, denn keine zwei Minuten spaeter konnte ich auf einen Pickup aufladen, der mich nach Villa Cerro Castillo und zum dortigen Campingplatz brachte. Rein zufaellig waren noch drei andere Radler-Maedels vor Ort und so konnten wir am Abend gemeinsam meine Kette flicken. Naechsten Tags entschloss ich mich zu einer Wanderung zu einer nahegelegenen Lagune. Doch es sollte nicht so werden, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Weg war mangelhaft ausgeschildert, sodass ich mich gleich zwei mal verlief. Es ging auf ueber 1600m Hoehe hinauf und es galt eine steile Steinwand sowie ein loses Schotterfeld  zu ueberwinden, ehe man einen Blick auf die Laguna werfen kann. Bis dahin kam ich jedoch leider nicht, der Wind frischte, je hoeher ich kletterte, erheblich auf, warf mich seitlich auf die Steine und schleuderte meinen Rucksack, den ich fuer ein Foto beiseite gelegt hatte, drei Meter den Abhang hinunter. Mein eigener Ehrgeiz wollte die Aussichtslosigkeit meiner Lage zunaechst nicht anerkennen, ich kletterte immer hoeher und musste kurz vor der Spitze, als es mich das zweite Mal umwarf, doch einsehen, dass es heute nun mal nicht sein sollte, das Wetter einfach zu schlecht war. Niedergeschlagen traf ich nach sieben stuendigerWanderung wieder im Refugio des Campingplatzes ein. Ich beschloss noch zwei weitere Naechte zu bleiben, da kommenden Tages ein traditionelles Fest stattfinden sollte, welches ich mir gerne ansehen wollte. Die "Fiesta" begann regnerisch, am Vormittag konnte ich der Schafschur sowie dem Zusammentreiben, Kastieren und Brandmarken der Rinder beiwohnen und am Nachmittag dann endlich bei stahlendem Sonnenschein, das Einreiten junger, wilder Pferde bestaunen. Zu Mittag gab es ein grosses "Asado" fuer jedermann und ich genoss es einfach dabei zu sein und an dem Dorffest teilnehmen zu duerfen.
Am folgenden Tag ging es dann jedoch weiter nach Coyhaique, 95km und einen Pass mit einer Hoehe von 1120m galt es zu bestreiten. Als ich voellig geschafft gegen 17:00 Uhr im Unimarc (Supermarkt) eintraf und etwas orientierungslos nach meinem Abendessen Ausschau hielt, rief doch ploetzlich jemand: "Swinde?!" und ich traute meinen Augen nicht, als ich kurz darauf Frantz in die Arme schloss.
Bald ein Monat war vergangen, seitdem wir uns im Torres del Paine Nationalpak getrennt hatten und er mit Nils zusammen weiter in Richtung Norden gefahren ist. Zwischenzeitlich hatte er fuer einen Besuch den Bus nach Puerto Montt genommen, war wieder nach Cochrane zurueckgekehrt, um auf sein dort gelassenens Fahrrad zu steigen, welches dann wenige Kilometer spaeter jedoch einen Defekt hatte und er nun seit 6 Tagen in Coyhaique auf das entsprechende Ersatzteil wartete. Der Zufall machte es also moeglich, dass sich unsere Wege erneut kreuzten und wir beschlossen, nach einem Ruhetag fuer mich, gemeinsam nach Bariloche aufzubrechen. Die erste Etappe fuehrte uns nach Villa Manihuales, zu "Jorge", dem Bike-Hunter, wie er sich selber nannte. Er betreibt in dem kleinen Oertchen eine "Casa de Cyclistas", in der Radreisende jeglicher Art kostenfrei unterkommen koennen. So viel Gastfreundschaft von einer uns voellig unbekannten Person zu bekommen, war einfach nur Wahnsinn! Wir hatten fuer diese Nacht nicht nur ein Dach ueber dem Kopf und ein Bett zum Schlafen, sondern konnten auch die Dusche, den Ofen, den Gasherd, das Internet und sogar die Waschmaschine nutzen. So verbrachten wir einen wunderschoenen, gemuetlichen Abend und kamen Morgens erst gegen 10:00 Uhr auf die Strasse zurueck. 57km bis nach Villa Amengual, wo wir uns zusammen mit zwei amerikanischen Radlern in ein Hostal einquartierten, da es zu regnen begonnen hatte.
Andern Morgens schuettete es wie aus Kuebeln und keiner von uns wollte auch nur im Entferntesten ans Aufstehen denken, zumal wir uns ausserdem in den gemuetlichsten Betten unserer gesamten Reise befanden. Doch irgendwann mussten wir einfach los, wenn wir aus diesem Regenloch herauswollten und so packten wir uns in unsere Gore-Tex Kleidung ein und pedalten los, 31km bis zu einem kleinen Unterstand, in dem schon ein reger Andrang an durchnaessten Radlern und Backpackern war. Nach einer kleinen Staerkung ging es dann weiter, 6km eine steile Schotterpiste hinauf und 8km wieder hinunter. Die ganze Zeit regnete es weiterhin, noch nie waren wir so nass gewesen, wir befanden uns seit dem Morgen unter einer regelrechten "Dauerdusche". Nach 88km beendeten wir in Puyuhuapi unsere Tagesetappe und genossen den Abend mit Christobal, einem Argentinier, bei Empanadas und Kuchen.
05.02.11, mein 23. Geburtstag und das groesste Geschenk: strahlender Sonnenschein den ganzen Tag!!!
Wir stoppen gegen Mittag gemuetlich in La Junta und lassen uns das am Morgen frisch gekaufte Brot mit Butter, Kaese, Dulche de Leche und Marmelade schmecken, ehe wir zum Rio Blanco aufbrechen, an dem wir am Abend einen wunderschoenen Campingplatz finden.
Am naechsten Morgen oeffne ich meinen Zeltreissverschluss und traue meinen Augen nicht, alles ist weiss, wir sind vom Nebel eingehuellt und unsere beiden Zeltaussenwaende sind klitschnass. Trotzdem packen wir unsere Sachen zusammen, machen uns auf den Weg und als wir abfahren verzieht sich der Nebel bereits und die Sonne kommt zum Vorschein. Mittags rollen wir in Villa Santa Lucia ein, teffen auf ein sehr nettes amerikanisches Radlerpaerchen mit denen wir ein ausgiebiges Schwaetzchen halten, bevor wir uns zur Rast gegenueber der Kirche niederlassen und zunaechst einmal unsere nassen Zelte zum Trocknen ueber den Zaun haengen. Unser weiterer Weg fuehrt uns nach Futaleufú, 10 km ueber herrlich glatten Asphalt und wenig spaeter zurueck nach Argentinien sowie auf eine derbe Schotterpiste. Die letzten 40km werden fuer mich zur Tortur, die Carretera Austral zeigt sich noch einmal von seiner schlimmsten Seite, was den Strassenbelag betrifft. 100 Meter vor dem rettenden Ufer, stuerzte ich samt Fahrrad und Gepaeck auf die linke Seite, wobei ich vor Muedigkeit dermassen langsam war, dass zum Glueck nichts Schlimmes passiert ist.
Den naechsten Tag lassen wir ruhig angehen, goennen uns ein ausgiebiges Fruehstueck und brechen erst gegen Nachmittag in den Nationalpark "Los Alerces" auf. Die Hitze macht uns nun zu schaffen, das Thermometer klettert auf ueber 40 Grad Celsius, der Schweiss rinnt in Stroemen an unserem Koerper herab. Die Landschaft im Park entschaedigt dagegen, ganz im Gegensatz zu dem kleinen Doerfchen "Cholila", in dem wir fast vergeblich nach einem Campingplatz suchen und eine unruhige Nacht bei durchgehend lautstarkem Hundegebell und einer kreisenden Motorsaege verbringen.
Ganz frueh morgens, es ist noch dunkel und wir schalten unsere roten Blinklichter an, brechen wir daher nach El Bolsón auf. Tiefe Schotterpiste, 20km lang, nicht gerade der beste Tagesstart, doch ploetzlich eine freudige Ueberraschung, Bauarbeiter winken uns auf frisch geteerte Strasse und so fliegen wir die restliche Strecke fast wie von selbst nach El Bolsón. Den halben Tag haben wir demnach noch vor uns, koennen ganz in Ruhe unsere Zelte aufschlagen, duschen und sogar noch den Handwerkermarkt besuchen.
124,86km trennen uns noch von Bariloche, welche wir an einem einzigen, langen Tag zuruecklegen.
Mittags stoppen wir fuer einen hausgemachten Himbeerkuchen, als Sahnehaeubchen gibt es danach einen 10km Downhill, bevor wir 13km stetig bergauf treten duerfen. Gegen 16:00 Uhr halten wir an einem schoenen See ein kleines Mittagsschlaefchen und warten das aufgezogene Gewitter ab, bevor wir die restlichen 35km nach Bariloche zuruecklegen.
Zur Feier unserer bislang laengsten Etappe gehen wir lecker Essen und freuen uns auf ein paar Ruhetage hier in Bariloche, ehe sich unsere Wege erneut trennen werden und es fuer mich zunaechst wieder solo nach San Martin de los Andes weitergehen wird.

Mittwoch, 26. Januar 2011

Cochrane

26.01.11

Puerto Natales - Cerro Castillo - Tapi Aike - El Cerrito - El Calafate - El Chaltén - Villa O Higgins - Puerto Yungay - Tortel - Cochrane

...so weit bin ich nun gereist, ueber 1500km stehen bereits auf meinem Fahrradtacho.
Von Cerro Castillo nach El Cerrito trug mich der Wind. Am Morgen schwante mir Boeses, da der Wind mein Zelt auf den Pruefstand stellte, doch als ich dann auf dem Rad sass, flog ich regelrecht ueber die Strasse. 71,50 km/h ohne in die Pedale getreten zu haben, unglaublich!
Schon gegen Mittag war ich in Tapi Aike, einem Ort auf meiner Karte, in Wikrlichkeit besteht er jedoch nur aus einer Tankstelle und einem Posten der Carabineros. Also bog ich in die Ruta 40 ein, 70km Schotterpiste empfingen mich. Faustgrosse Kieselsteine, Wellblech und Sand erschwerten das Vorankommen erheblich, doch der Wind liess mich an diesem Tag einfach nicht im Stich und nach 7:40 Std. und 117,86km erreichte ich El Cerrito. Dort befand sich nur ein einziges Haus eines Arbeiters (Vialidad-Huette), doch ich durfte in der angrenzenden Garage schlafen und wurde sogar zum Abendessen eingeladen. Der anschliessende Tag brachte mich unter grosser Anstrengung nach El Calafate, der Wind hatte leider gedreht!
Von dort fuhr ich mit einem Bus zum Perito Moreno Gletscher. Ein gigantischer Anblick, so nah an den riesigen Einsammsen zu stehen und das lautstarke Knartzen und Bersten der Eismassen erleben zu duerfen. Schade nur, dass es so nebelig war und am Mittag Dauerregen einsetzte.
Ueberraschenderweise bekam ich fuer die Strecke nach El Chaltén radelnde Begleitung von einem Argentinier namens Juan. Mit seinem ueberlangen Anhaenger und 80kg Gepaeck! konnte er die Abfahrten zwar etwas schneller fahren, Berg auf holte ich ihn jedoch jedesmal wieder ein. Am naechsten Morgen, nachdem wir ganz in der Naehe des Lago Argentino gezeltet hatten, stellte sich heraus, dass Juans Radaufhaengung gebrochen war, 80kg waren vielleicht doch ein wenig zu viel!?
Fuer ihn hiess es daher den Daumen raushalten und auf einen LKW warten, ich hingegen musste alleine weiter. Auf der Strecke feierte ich meinen 1111ten geradelten Kilometer seit Reisebeginn in Ushuaia und hielt abends bei einer Estancia " Punta del Lago". Die Situation war problematisch, zunaechst ging das Eingangstor nicht auf, dann musste ich nochmal eine 4km lange, steile Schotterpiste schiebend ueberwinden und als ich dann endlich angekommen war, schien alles leer und verlassen zu sein. Doch so schnell gab ich nicht auf und ploetzlich erschien ein einsamer aelterer Mann, der mir jedoch klar zu verstehen gab, dass ich hier keine Campingmeglichkeit finden wuerde. Ich konnte es nicht glauben abgewiesen zu werden, verdeutlichte mit Haenden und Fuessen meine ansonsten schier aussichtslose Lage, niemals koennte ich die 80km nach El Chaltén heute noch bewerkstelligen. Tatsaechlich musste ich einen verzweifelten Eindruck gemacht haben, denn ploetzlich gab er mir zu verstehen, ihm zu folgen und so durfte ich in seinem Haus auf einer klappigen Metallliege naechtigen.
Am Abend kochte ich fuer uns beide Spaghetti, fuer ihn ein grosses Erlebnis, da er sich ansonsten nur von Suppe und Asado ernaehrt.
In El Chaltén genoss ich die lange entbehrten Supermaerkte und wanderte zur Laguna de los Tres, um den Mount Fitz Roy zu sehen, der sich jedoch hinter den Wolken versteckte. Abends bei einem herrlichen Sonnenuntergang durfte ich dann aber doch noch seine gewaltige Groesse bestaunen.
Weiter ging es zum Lago del Desierto, um letztendlich von Argentinien mal wieder nach Chile, Villa O Higgins, zu wechseln. Dadurch wollte ich dem Wind und der Ruta 40 entfliehen und auf die chilenische Carretera Austral wechseln. Der Grenzuebergang gestaltete sich als aeusserst abenteuerlich!!!
Die ersten 7km nach der argentinschen Grenze waren nicht befahrbar. Es ging steil bergauf, war sehr matschig, Steine und Wurzeln erschwerten das Vorankommen und teilweise musste ich kleine Baeche auf Baumstaemmen ueberwinden. Fuer das Gepaeck hatte ich gott sei dank 2 Pferde organisieren koennen, ich selber schob bzw. trug mein Fahrrad. Es folgten 22km "Strasse" nach Candelario Manilla, dem Ablegeort des kleinen Schiffs, welches mich nach Villa O Higgins bringen sollte.
Ich war in Eile, um 17:30 Uhr sollte die naechste Ueberfahrt sein, ansonsten wieder in 3 Tagen...
Daher stuertzte ich mich in halsbrecherischem Tempo die Strasse hinab, goennte mir nicht mal eine Trinkpause, nur um dann an der argentinischen Grenze erfahren zu muessen, dass aufgrund des schlechten Wetters heute kein Schiff fahren wuerde!
Anderntags stand eine Fahrt fuer die lokalen Estancias auf dem Programm, ueber 10 Stunden verbrachte ich auf dem Wasser. Waren, u.a. Schafe, wurden getauscht, es wurde eine abendteuerliche Ueberfahrt, bei rauher See und ich war froh, als ich um 22:30 Uhr endlich an Land gehen durfte.
Da es zum Ort noch weitere 7km Schotterpiste zurueckzulegen galt und es bereits stockdunkel war, nahm ich den Bus. Mein Rad sowie das restliche Gepaeck wurden vom Kapitaen persoenlich zum Hostal gebracht. 2 weitere Tage benoetigte ich fuer die Strecke nach Puerto Yungay, einen weiteren zum 500 Einwohner Dorf Tortel, welches wunderschoen auf schmalen Holzstegen ins Wasser hineingebaut ist.
Schlussendlich waren es dann nochmal 2 Tage, ehe ich hier in Cochrane, angekommen bin.
Die Carretera Austral ueberrascht einen taeglich mit neuen Fluessen, Seen und unheimlich viel Gruen, im Vergleich zur landschaftlich kargen Ruta 40.
Der Wind hat zwar ein wenig nachgelassen, dafuer gibt es hier mehr Regen und jede Menge Staub und Schotter!!!
Heute gehts weiter nach Coihayque.   

Sonntag, 9. Januar 2011

Puerto Natales

09.01.11
Nachdem wir die Weihnachtsfeiertage angenehm im Hostal Independencia in Punta Arenas verbracht hatten und unsere Taschen wieder ausreichend mit Lebensmitteln und vor allem gut mit Schokolade gefuellt waren, konnte es in Richtung Puerto Natales losgehen. Eine Strecke von 250km galt es zu bewaeltigen, wofuer wir insgesamt 4 Tage einplanten, inklusive einem kleinen Abstecher zu einer Pinguinkolonie. Direkt am ersten Tag ging es dann auch zu den kleinen Herren und Damen im schwarzen Frack, 38km Wellblechpiste zu der Kolonie: Seno Otway. Der "kleine Abstecher" einpuppte sich schnell zu einem Haertetest fuer unsere Nerven, die Arme und den Hintern. Im Lateinamerikabikebuch sprachen sie von einem kleinen Abstecher von 25km, naja dies entsprach nicht ganz der Realitaet, aber nun waren wir einmal auf dem Weg und wollten unbedingt die Pinguine sehen. Schlussendlich wurden wir dann auch fuer unsere durchlebten Strapazen entschaedigt und konnten die Tiere beim Watscheln bewundern. Ein einmaliges Erlebnis, so in freier Natur und nicht im Zoo...
Doch was nun, es war bereits 18:00 Uhr und wir mussten die 38km Wellblechpiste wieder zurueck?! Fuer den Hinweg hatten wir satte 5 Stunden Fahrzeit gebraucht. Nils und ich versuchten alles Moegliche in die Wege zu leiten, um den Rueckweg per Pedales vermeiden zu koennen. Aber wir waren drei Personen, drei Fahrraeder, ein Anhaenger und zahlreiche Gepaecktaschen, ein kleines Auto reichte da bei weitem nicht aus. Ein deutsches Paerchen wollte zwar uns, jedoch nicht unsere Raeder mitnehmen. Die Ladeflaeche des Pickups sei schliesslich mit den eigenen Hartschalenkoffern schon ausgelastet genug... Wir kuemmerten uns nicht weiter darum, waren insgeheim aber doch etwas enttaeuscht, von den eigenen Landsleuten so im Stich gelassen zu werden. Ploetzlich entdeckten wir einen Reisebus und der hatte doch tatsaechlich einen Gepaecktraeger oben auf dem Dach. Schnell nadchgefragt und wir durften aufladen. Die Raeder und der Anhaenger auf das Dach, Nils und Frantz in den Bus und es konnte losgehen. Ich blieb alleine mit meinem Gepaeck und einer Tasche vom Frantz auf dem Parkplatz zurueck, mehr Platz war einfach nicht vorhanden. So wartete ich eine viertel Stunde und fand schliesslich ein aelteres Paerchen, welches mich zur Hauptstrasse mitnahm, wo ich die anderen beiden wieder treffen wollte. Unterwegs wurde ich sogar noch mit Toertchen verpflegt und es wurde eine sehr angenehme Rueckfahrt, zurueckgelehnt im weichen Ledersitz liess sich die Wellblechpiste wirklich gut aushalten.
Am naechsten Morgen ging es dann weiter und es dauerte keine 2 Stunden da trafen wir auf ein Tandem, welches auf ihren letzten Metern nach Ushuaia war. Gestartet waren die beiden in Alaska, vor 17 Monaten. Nils hatte just in diesem Moment seinen ersten Platten zu beklagen und so hatten wir ausreichend Zeit, um Erfahrungen auszutauschen. Kaum sassen wir wieder auf den Raedern trafen wir noch 2 weiteren Radlerteams, manchmal trifft man niemanden und man denkt, man ist ganz alleine unterwegs und dann kommen Tage wie dieser, einfach herrlich. 
Um die Tagesetappe nach Via Tuchelches jedoch noch bewaeltigen zu koennen, mussten wir dann kraeftig in die Pedale treten. Unsere Zelte durften wir in einer alten Arena aufstellen, der Boden war hart und steinig, jedoch waren wir windgeschuetzt.
Von Via Tuchelches ging es dann weiter nach Morro Chicco, wo wir eigentlich keinen Stopp eingeplant hatten. Doch der reine Wille, sein Tagesziel zu erreichen, reicht vor allem in Patagonien manchmal einfach nicht aus! Der Wind sollte mal wieder bestimmen, wann und wo fuer uns Schluss war. Die Polizei in Morro Chicco bot uns einen alten Schuppen als Unterschlupf an, den wir dankend annahmen und so verbrachten wir den Rest des Tages mit baden im Fluss und einer selbstgemachten Portion Papas Fritas von dem Cafe um die Ecke. Gegen 05:00 Uhr am Morgen sollte der Wind angeblich abflauen, ehe er dann um 10:00 Uhr wieder starten wuerde. Also klingelte uns der Wecker um 04:00 Uhr aus dem Schlaf, wir packten unsere Sachen und machten uns auf den Weg, 100km lagen bis Puerto Natales noch vor uns. Der Wind schlief tatsaechlich noch! Wir nahmen Fahrt auf, beschleunigten auf 20km/h und legten nur zum Trinken ein paar klitzekleine Zwischenstopps ein. Um 11:30 Uhr, nach 6 1/2 Stunden radeln inklusive der Pausen, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 17 km/h, fuhren wir nach exakt 100,36km in Puerto Natales ein. Wer haette das am vorigen Tag fuer moeglich gehalten?
Die Beine waren schwer, meine Finger taub, aber wir hatten es geschafft. Die ersten am Stueck geradelten 100km lagen hinter uns und das in einer Rekordzeit!
Wir zelebrierten unsere Leistung mit 2 gegrillten Haehnchen, Brot, einer 2,5l Flasche Cola sowie einer Dose Fruchtsalat zum Dessert. Voellig uebersaettigt lagen wir muede auf dem Rasen einer kleinen Parkflaeche mitten in der Stadt, ein Bild fuer die Goetter!
Nachdem das Hostal Dickson in der Bulnes 307 schnell gefunden war, wir die Raeder entluden hatten, ging ich nach einer ausgiebigen heissen Dusche erstmal ein Mittagsschlaefchen machen.
Ein Ruhetag mit Vorbereitungen fuer die anstehende Wanderung im Torres del Paine Nationalpark lag vor uns. Hier sollten sich unsere Wege zunaechst einmal trennen, denn Nils und Frantz wollten das "W" laufen, welches 4 Tage beansprucht, waehrend es mich auf den "Circuit" zog, eine 8 taegige Wanderung inklusive der Rueckseite der Torres.
Anlaesslich des Silvesterabends, der auch zugleich der letzte gemeinsame war, kochten wir uns im Hostal ein Festmahl. Es gab: Pellkartoffeln, gekochte Moehren in Butter, handgemachte Frikadellen und dazu Chips, Wein, Sprite und zum Nachtisch Vanillejoghurt. Ein Traum!
Kochen, abwaschen und anschliessend den grossen Rucksack packen, alles in allem dauerte ziemlich lange, sodass wir uns um 12:00 Uhr einmal feste in den Arm nahmen, uns ein frohes neues Jahr wuenschten und dann schlafen gingen, am naechsten Morgen ging es schliesslich schon um 07:00 Uhr los.
Der Abschied von meinen bisherigen Wegbegleitern im Park fiel mir dann doch relativ schwer, wir machten noch ein Foto, dann drehte ich mich um, winkte noch einmal zurueck und stiefelte los.
8 Tage wandern lagen nun vor mir. Das Wetter war ausgezeichnet, der Rucksack drueckte schwer auf meine Schultern, ein noch voellig unbekanntes Gefuehl. Es ging bergauf, durch Wald, an Fluessen entlang und durch riesige Margaritenfelder, die Wanderung begann wirklich schoen. An meinem ersten Tag traf ich auf dem gesamten Weg nur ein einziges deutsches Ehepaar, ansonsten war ich mit der Natur allein. Am Campingplatz wurde ich dann gleich zu einem Glas Orangensaft eingeladen und es wurde ein lustiger Abend, nur die zahlreichen Bremsen und Muecken, die mich besonders schmackhaft fanden, stoerten sehr.
Am folgenden Tag legte ich 28km in 10,5 Stunden zurueck, die Sonne hatte mich trotz 3fachen Eincremens verbrannt, die Fuesse begannen zu schmerzen, da sich die Hacken wund liefen. Eine eiskalte Dusche mit Gletscherwasser verschaffte zumindest ein wenig Linderung und nach einer grossen Portion Spaghetti und einer ganzen Tafel Schokolade war ich zufrieden und der Rucksack um ein paar Gramm leichter ;-)
Anderntags musste ich den Paso John Gardner queren, der noch Schneefelder beinhaltete. 
600 Hoehenmeter ging es ueber Schutt- und Geroellfelder bergauf, anschliessend durfte ich den herrlichen Anblick des Glacier Grey bewundern. Als ich nach 9 Stunden wandern schliesslich mein Zelt aufgebaut hatte und gerade auf dem Weg war, Wasser zu holen, traute ich meinen Augen kaum, als Nils um die Ecke kam.
So wurde es ein weiterer schoener gemeinsamer Abend, bei dem wir ein einmaliges Lichtspiel auf dem Gletscher bewundern durften. Dann verabschiedete ich mich entgueltig von Nils und Frantz, fuer sie ging es wieder nach Puerto Natales zurueck, um dann mit dem Rad weiterzufahren. Vor mir hingegen, lagen noch 3 weitere Wandertage. Lief ich die letzten Tage fast ganz alleine durch die Natur, so kamen mir nun regelrechte Wandergruppen entgegen, die Pfade waren ebenfalls deutlich ausgetretener.
Der tuerkisfarbene Lago Nordenskjoeld beeindruckte mich zutiefst, nie zuvor hatte ich einen solchen intensiven Farbton gesehen.
An meinem vorletzten Tag ging es dann endlich zu den beruehmten Torres hinauf. Ich war frueh gestartet und kam somit schon gegen 13:00 Uhr am Campamento Torres an, baute mein Zelt auf und legte mich noch ein Weilchen hin. Dann stieg ich zur Aussichtsplattform auf. Der Weg gestaltete sich als aeusserst schwierig, sehr steinig und sandig, zudem bliess ein heftiger Wind, doch dann stand ich endlich oben und konnte meinen Augen kaum trauen. 
Solch eine Schoenheit. Selbst jetzt beim Schreiben dieses Berichtes bekomme ich noch eine Gaensehaut, nie zuvor habe ich etwas Beeindruckenderes erlebt, einfach gigantisch und auf Bildern nicht nachvollziehbar. 2 Stunden verweilte ich dort, bevor es definitiv zu kalt wurde und ich wieder zu meinem Zelt herabkletterte. Am naechsten Morgen wollte ich jedoch wiederkommen, um den Sonnenaufgang bestaunen zu koennen. Also machte ich mich um 04:00 Uhr bei voelliger Dunkelheit auf den Weg und erreichte 45 Minuten spaeter die Spitze. Leider machte mir das Wetter aber einen Strich durch die Rechnung, leichter Nieselregen hatte mich schon geweckt und nun umhuellten Nebelschwaden die Torres fast vollstaendig. 
Das beruehmte orangerote Leuchten bei Sonnenaufgang bekam ich daher leider nicht zu sehen. Voellig uebermuedet stieg ich wieder hinab, legte mich nochmal eine Stunde hin und baute mein Lager dann endgueltig ab, es ging nach 7 Tagen wieder nach Puerto Natales zurueck. Die Spaghetti, Tuetensuppen und Haferflocken hingen mir zum Halse heraus und ich freute mich auf den Supermarktbesuch, bei dem ich mir erst einmal ein dickes Kaesebrot kaufen wuerde.
In Puerto Natales nahm ich dann wieder ein Zimmer im Hostal Dickson, wo mein Fahrrad auch auf mich wartete. Ich schlemmte mich durch die Leckereien im Supermarkt und fuellte meine Taschen abermals mit allen moeglichen Lebensmitteln, um mich auf den Weg nach El Calafate machen zu koennen. Weitere 270km durch offene Pampa, meinem naechsten Ziel: dem Perito Moreno Gletscher entgegen.
So machte ich mich heute Morgen nach einem ausgiebigen Fruehstueck auf den Weg und legte 60km zurueck, bevor ich mein Zelt hinter einer Cafeteria in Cerro Castillo aufschlagen durfte.
Besonders beeindruckten mich die einheimischen Gauchos, die auf Pferden eine riesige Kuhherde vor sich hertrieben. Ich fuhr mitten hindurch! 
Ein mulmiges Gefuehl und doch ein schoenes Erlebnis.
Der Wind hat wieder ordentlich zugenommen und wird mich auf meinen weiteren 200km auf eine harte Probe stellen. Ich denke, dass ich weitere 4 Tage brauchen werden, bevor ich 2 Tage in El Calafate bleiben werde.


Bitte geduldet euch noch ein wenig mit den Bildern, dies wuerde noch erheblich mehr Zeit in Anspruch nehmen, wie das Erstellen der Berichte... sorry!

Samstag, 25. Dezember 2010

Punta Arenas

25.12.10
3 Tage erneutes, hartes Radeln liegen hinter Frantz und mir. Der erste Tag (21.12.10) verlief nahezu wie geplant. Trotz des Windes bewaeltigten wir 78km bis zur argentinischen Grenze San Sebastian. Dort nahmen wir uns ein Doppelzimmer in der sehr heruntergekommenen Hosteria und fielen nach einer Dusche sofort in einen tiefen Schlaf. Eigentlich hatten wir noch vor, etwas zu kochen, doch als wir um 24:00 Uhr wieder erwachten, hatten wir dazu weder die notwendige Lust noch Energie, sodass wir bis zum naechsten Morgen schliefen. Die Hosteria schien nicht gerade der perfekte Ort fuer ein gutes Fruehstueck zu sein, aber es war im Preis enthalten, sodass wir darauf natuerlich auch nicht verzichten wollten. Als wir dann wenige Minuten spaeter nach einem Saft und etwas Brot fragten, wunderten wir uns zunaechst sehr, dass "unsere Bestellung" 15 Minuten dauerte. Nachdem uns dann frischgepresster Orangensaft und getoastetes Brot mit Marmelade und der hierzulande typischen Karamelcreme (Dulce de Leche) aufgetischt wurde, waren wir sehr ueberrascht und freuten uns, dass wir sogar Nachschlag bekamen. Das ausgiebige Fruehstueck hatte unsere Abfahrt ein wenig hinausgezoegert und so machten wir uns erst gegen 09:30 Uhr, nach dem Passieren der argentinischen auf den Weg zur chilenischen Grenze. Einen Meter nach der argentinischen Grenze endete der Asphalt apprupt und wir mussten den weiteren Weg auf sehr schlecht befestigtem Schotterweg zuruecklegen, was unser Vorwaertskommen zusaetzlich des Windes abermals erschwerte. Zudem draengten uns die vorbeifahrenden Lkws nun nicht mehr nur an den Strassenrand, sondern staubten uns auch gewaltig ein.
Nach 60km war dann Schluss fuer diesen Tag, wir konnten einfach nicht mehr. Ein einziger Stein am Strassenrand bot uns zumindest ein wenig Schutz, sodass wir das Zelt genau dort aufbauten. Kaum hatten wir dies getan, prasselte dann auch schon Regen auf die Plane und wir waren froh, nicht weiter gefahren zu sein. Der naechste Morgen begann hervorragend. Sagenhafte 13 km/h legten wir auf der Schotterpiste zurueck, es wehte nur eine leichte Brise. Doch lange sollten wir nicht verschont bleiben, nach 25 zurueckgelegten Kilometern erwischte uns der Wind von vorne erneut, wie schon all die Tage zuvor. Diesmal war es jedoch anders, noch staerker, noch heftiger, einfach unbeschreiblich: Wir mussten schieben!!! Und selbst das war so kraefteraubend, dass ich nach 500m mein Rad an den Strassenrand lehnte und mich daneben setzte.
Ich konnte nicht mehr. Wusste weder ein noch aus, wollte einfach nur raus aus diesem Wind, der Radfahren und nun sogar einfaches Gehen unmoeglich machte. Wir quaelten uns weitere 5 km durch den Sturm, als ich ploetzlich ein Motorengeraeusch hinter mir hoerte. An diesem Tag (24.12.10) hatten wir bisher nur 2 uns entgegenkommende Fahrzeuge gesehen. Ich legte mein Fahrrad beiseite, riss die Arme in die Hoehe und winkte mit allerletzter Kraft. Es war ein kleiner Pickup mit Ladeflaeche und einem italienischem Paerchen auf Verlobungsurlaub. Sie erklaerten sich sofort bereit unsere Raeder aufzuladen und uns die restlichen 60km mit nach Porvenir zu nehmen. Wir mussten den Heiligabend also nicht am Strassenrand im Strum verbringen!!! Mir fiel ein Stein vom Herzen und wenn es wirklich ein Weihnachts-Wunder geben sollte, so hatten wir es dieses Jahr erhalten. Federico und Rosanna (unsere Retter) brachten uns bis nach Porvenir, wo wir gemeinsam zu Mittag assen. Anschliessend fuhren wir immer noch zusammen zum abermals 5km entfernten Faehrhafen, um Tickets nach Punta Arenas zu kaufen, was uns fuer die 19:00 Uhr Faehre auch noch gelang. So kam es, dass wir um 21:30 Uhr tatsaechlich dort angelangten, haette uns dies jemand vor wenigen Stunden beim Schieben gegen den Sturm erzaehlt, haetten wir ihn fuer verrueckt erklaert! Als wir uns dann noch ein Hostel aus dem Lonely Planet (Reisefuehrer) raussuchten, dass Eingangstor oeffneten und voellig erschoepft in den Innenhof blickten, konnten wir unseren Augen kaum trauen, als dort Nils mit einigen anderen Hostelgaesten zusammen stand. Wie verrueckt kann die Welt manchmal sein? Das Wiedersehen war eine grosse Freude und den Heiligabend verbrachten wir gemeinsam bei Asado (lateinamerikanischer Grillmahlzeit), Salat und Brot im Hostel Independencia in Chile.
Das Christmas-Miracle war perfekt!
Heute, am ersten Weihnachtsfeiertag, konnten wir sogar ein anlaesslich dekoriertes Café auffinden und sassen bei heisser Schokolade und Torte beisammen. Ein Anruf bei meiner Familie rundete mein Weihnachtsfest endgueltig ab und nach einem weiteren Ruhetag kann es dann uebermorgen in Richtung Puerto Natales, zum Wandern in den Torres del Paine Nationalpark, weitergehen.
Danach werde ich wieder ausfuerhlich berichten, hasta luego!

Dienstag, 21. Dezember 2010

Rio Grande

21.12.2010
Die Reise hat begonnen!
Nachdem ich 4 lange Tage auf mein Fahrrad gewartet habe, ist es am Freitag endlich angekommen.
Der Zustand des Kartons war dermassen schlecht, dass ich schon die schlimmsten Befuerchtungen hegte, dass mein Fahrrad kaputt sei. Nachdem ich es jedoch von den Kartonfetzen befreit hatte, stellte sich heraus, dass meine Sorge unbegruendet war.
Um wirklich von Ende der Welt zu starten, lieh ich mir am Mittag ein Mountainbike und fuhr in den 20km entfernten Nationalpark Tierra del Fuego, um dort bei der beruehmten Bahia Lapataia zu starten.
Dort steht sogar ein Schild, welches eine Entfernung von etwas mehr wie 17.000km nach Alaska angibt.
Davon musste ich natuerlich ein Foto machen.
Meine Reise wird zeigen, ob die Angabe stimmt...
So konnten wir am Samstag Morgen endlich in Richtung Norden starten. Von Ushuaia aus ging es stetig bergauf, ueber den Garibaldi-Pass. Nach 80 geradelten Kilometern bauten Nils (deutscher Radreisender auf dem Weg nach Alaska) und ich unsere Zelte nahe dem Strassenrand hinter einigen Baeumen auf. Der naechste Tag brachte uns nach Tolhuin, wo wir an der Tankstelle gleich drei Reisende trafen. Ein argentinisches Paerchen auf dem Weg von Ushuaia nach Alaska mit dem Auto sowie einen kanadischen Radreisenden auf dem Weg nach Kanada. So beschlossen wir fuer den Rest des Tages gemeinsam zu fahren und fanden an diesem Tag ebenfalls nahe der Strasse ein kleines gruenes Fleckchen fuer unsere drei Zelte. Nach 60 zurueckgelegten Kilometern fiel ich nach einer grossen Portion Nudeln mit Tomatensosse schon um 18 Uhr in einen tiefen Schlaf und erwachte erst um 06:30 Uhr am Morgen. Der nun folgende Tag sollte der haerteste der bisherigen Tour werden. Der Wind immer von vorne kommend, kaempften wir uns stetig in Richtung Rio Grande voran. 85 unbeschreiblich harte Kilometer bewaeltigen wir in nahezu 9 Stunden reiner Fahrtzeit! Auf der gesamten Strecke befand sich weder eine Tankstelle noch irgendein anderes Haus o.ae., in dem man hatte einkehren koennen.
Als wir um 08:30 Uhr endlich das Hostel Argentino erreichten, freute ich mich nach drei Tagen endlich wieder auf eine warme Dusche, ein weiches Bett und ein deftiges Essen: einen Hamburger mit Pommes, von um der Ecke.
Heute legen wir einen Ruhetag ein, bevor es morgen in Richtung San Sebastian und der Grenze zu Chile weitergehen soll, in der Hoffnung, dass der Wind ein wenig nachgelassen hat, wovon aber leider eher nicht auszugehen ist.

An alle Daheimgebliebenen sende ich schon jetzt:
die allerbestern Weihnachtswuensche, ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins Jahr 2011!

Freitag, 17. Dezember 2010

Start

Heute wurde dieser Blog für Swindes Amerika-Radreise von Feuerland bis nach Alaska angelegt.
Wann immer sie Zugriff auf einen Internetrechner und die nötige Zeit hat, wird sie hier über ihre Reise berichten.